Elsheim, Ruine Zollhaus ca. 13./14. Jahrhundert
Wörrstadt, Neunröhrenbrunnen 1608
Frankfurt, Fahrgasse Elternhaus
Strassburg um 1596
In Elsheim bei Mainz liegen die Wurzeln des großen Malers Adam Elsheimer. ... mehr aus der Geschichte:
Krypta, Windhäuser Hof, Hausen, Römische Straßen
Vor 1550 wandert ein Elsheimer Bürger in das
nur 10km entfernte Wörrstadt und erhält hier den Namen Elsheimer (Herkunftsort wurde häufig zum Familiennamen).
Anthonius Elsheimer heiratet 1577 in Frankfurt Martha Reuss. Sohn Adam wird am 18.03.1578 in Frankfurt getauft. Lehre bei Philipp Uffenbach ca.1592-97.
Adam Elsheimer zeichnet „Die Fama“ mit seinem Lebensmotto?
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Adam Elsheimer
Der stille, zurückhaltende und genaue Beobachter der Natur gilt als wichtigster und größter deutscher Maler des 17. Jahrhunderts. Er war entscheidender Mitbegründer der Barockmalerei (mit Rubens und Caravaggio) und prägend für die nachfolgenden Malergenerationen, wie z. B. Rembrandt u. Lorraine. Sein Rang in der Kunstgeschichte des Barock entspricht dem von Dürer, Grünewald, Holbein für das Zeitalter der Renaissance im 15./16. Jahrhundert. In nur ca. 12-14 Jahren hat er eine Lebensleistung geschaffen, die bis heute nicht nur in den großen internationalen Museen Louvre, Prado und Eremitage, besonders in England aber natürlich auch in Deutschland unvergessen ist und höchst gerühmt wird.
STIL UND SCHAFFEN
München 1598
AE zeichnet hier
„Die Künstlerweihe“.
Venedig 1598/99
Für Elsheimer waren bei der Ausführung seiner Ideen und Kompositionen auf kleinster Fläche nicht wie bei vielen seiner Kollegen die Hauptpersonen im Vordergrund allein wichtig, sondern auch kleinste Details, wie die prachtvolle und farbenfrohe Gestaltung der Brokatkleider oder die unterschiedlichste Mimik seiner kleinen oder größeren Figuren. Er war Perfektionist. Die informative Gestaltung des Hintergrunds, Tapetenmuster im Dunkeln, Bäume in der Tiefe eines Panoramas, die genaue Darstellung des Firmaments mit tausenden von Einzelsternen, Sternbilder oder die Mondoberfläche sind wesentliche Erkennungsmerkmale seiner Malerweise.
Seine Kollegen erkannten schnell die enorme Leistung, den neuen Stil, die Präzision, die Qualität, wie auch die Malpoesie und Erfindungsgabe des jungen Malers Elsheimer. Sie wurden seine Schüler. Seine Kunden aus Adel und höchsten Kreisen zahlten beste Preise, aber seine aufwendige Malweise, oft mit der Lupe, erforderte zu viel Zeit und minimierte die Zahl seiner Werke. So starb er verarmt, ausgenutzt von seinem reichen „Freund“. Dieser finanzierte ihn vor und machte ihn in Europa durch seine Kupferstiche bekannt. Zur Ableistung seiner Bringschuld ließ er ihn letztlich in den Schuldturm werfen. Es bedeutete seinen Tod. Ein Stoff, aus dem man Dramen schreibt.
DAS VERGESSENE GENIE
Seine kleinen, kunstvollen Kreationen auf meist versilberten Kupfertäfelchen waren und sind gegenüber den großen Flächenbildern und Kirchenausmalungen anderer berühmter Künstler leicht zu übersehen. So wurde er „das vergessene Genie“ und hat heute noch nicht die Popularität, die ihm zusteht. Sein 400. Todestag am 11.12.2010 war und ist für uns Anlass dies zu ändern, sein Gedenken zu bewahren und zu mehren!
LEBENSWEG
Der Maler, in Frankfurt am Main am 18.03.1578 getauft, hat seinen Namen von dem Ort Elsheim bei Mainz. Dort sind seine wahren Wurzeln, von dort kamen seine Vorfahren über das nahe gelegene Wörrstadt nach Frankfurt. Bei Uffenbach erlernte er die Malkunst. Über München und Venedig (die Schule der Maler) erreichte er 1600 Rom (das Zentrum der Künste). Dort war fortan sein Lebensmittelpunkt. In Rom reifte er zu seiner Größe. Er starb am 11.12.1610 mit nur 32 Jahren und wurde in der Basilika der Künstler „San Lorenzo in Lucina“ in Rom mit großen Ehren bestattet. Frankfurt, Rom und die heutige Doppelgemeinde Stadecken-Elsheim können sich – jeweils auf eigene Weise – auf diesen großen Maler berufen.
HK
Rubens zu Adam Elsheimers Tod:
„Nach einem solchen Verlust sollte sich unsere ganze Zunft in tiefe Trauer hüllen. Er ist in der Blüte seines Könnens gestorben und seine Ernte stand noch in ihren Keimen. Man konnte von ihm noch Dinge erwarten, die niemals existieren werden und mit denen er sich die Achtung der ganzen Welt hätte erringen können.“
Rom, Ankunft hier 1600 (Hl. Jahr)
Adam Elsheimer ist am Ziel. Er trifft Rubens, Caravaggio, die Carraccis, Paul Bril, Peter Lastmann (Lehrer Rembrands), Goudt, reift zu seiner Größe und wird ein gefragter Maler.
1606 Mitglied der angesehenen Accademia San Luca.
22.12.1606 Heirat mit Carola Antonia Stuart, Schottin aus Frankfurt.
04.10.1608 Sohn Giovanni Francesco.
11.12.1610 Elsheimer stirbt in Rom und wird in der Basilika San Lorenzo in Lucina mit großer Anteilnahme bestattet.
Elsheimers neuer Malstil begründet das Zeitalter der Barockmalerei. Seine Werke sollten Weltgeltung erreichen.... mehr
Basilica San Lorenzo in Lucina/Rom - Kirche der Künstler
Der Malerpoet Adam Elsheimer erhielt hier am 11.12.2010 exakt 400 Jahre nach seinem Tod in feierlicher Zeremonie ein Epitaph an bevorzugter Stelle. - Fotogallerie dieser Feier bei Rom -