München
Adam Elsheimer machte auf dem Weg nach Venedig in München Station.
Die nebenstehende Federzeichnung aus einem „album amicorum“ soll in München oder in der Umgebung entstanden sein. Sie drückt, wie bei der Fama, die Gefühle und die Hoffnungen Elsheimers auf dem Weg in eine ungewisse Zukunft aus. Keith Andrew: „Ein junger Maler, wird – vielleicht von einer Muse – dem Merkur (Schutzgott und Genius der bildenden Künste) empfohlen. Merkur galt aber auch als Schutzgott der Reisenden. Den jungen Maler könnte man als Selbstportrait Elsheimers verstehen, der demütig Merkur um Unterstützung sowohl für seine Kunst als auch für das Gelingen seiner Reise nach Venedig bittet“. Drost identifiziert die gefesselte weibliche Person (auf dem Bild rechts neben Merkur) als „Armut“. Ein Hinweis, dass sich Elsheimer seines beschwerlichen Weges sehr wohl bewusst war.
„album amicorum“
Seit dem 16. Jahrhundert ist in bürgerlichen Kreisen und bei Gelehrten und Studenten das „Freundschaftsbuch“ verbreitet, das sich auch zunehmender Beliebtheit bei Handwerkern und Künstlern erfreut. Die Hauptfunktion des Stammbuches ist neben der ursprünglichen Darlegung der Herkunft vor allem das Bewahren und sich Vergewissern von Beziehungen über räumliche und zeitliche Entfernungen hinweg. Je nach Phantasie und Können des Schreibers sind die Stammbucheintragungen mit Zeichnungen, Scherenschnittarbeiten etc. versehen.
In der Alten Pinkothek in München befindet sich das Meisterwerk Adam Elsheimers Die Flucht nach Ägypten 1609(siehe „über uns“ mit mehrfacher Vergrößerung).Dem Bild wurde ein ganzes Buch gewidmet: Von Neuen Sternen, Dumont/Reinhold Baumstark. Auch das Deutsche Museum München/Abt. Astronomie hat sich mit spektakulären Untersuchungen und Erkenntnissen mit dem Bild befasst.
Weitere Elsheimer-Bilder in der Alten Pinakothek: Der Brand Trojas um 1600-02, Predigt Johannes des Täufers um 1600 (siehe unter Werke).
„Ein Maler wird dem Merkur empfohlen“.
Herzog Anton Ulrich-Museum, Kupferstichkabinett, Braunschweig